Freunde, die man keinem wünscht!

Auf dem College waren sie unzertrennlich – bis ein tödliches Geheimnis alles verändert hat. Zehn Jahre später treffen sich die Freunde Jonathan, Derrick, Keith, Stephanie und Maeve für ein Wochenende in den Catskill Mountains. Doch dann sind Keith und Derrick plötzlich verschwunden, die Polizei findet lediglich ihren Wagen, darin eine Leiche mit zertrümmertem Gesicht. Hat die Vergangenheit noch eine Rechnung mit ihnen offen? Auch für Detective Julia Scutt wird der Fall eine albtraumhafte Reise in die Vergangenheit: Damals fand man die Leiche ihrer Schwester Jane mit ähnlichen Verletzungen, von Janes Freundin, die sie begleitet hatte, fehlt bis heute jede Spur …

Kimberly McCreight

Kimberly McCreight

Kimberly McCreight hat an der University of Pennsylvania Jura studiert. Sie hat viele Jahre in einer der größten Kanzleien New Yorks als Anwältin gearbeitet, bevor sie sich ganz ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, widmete. Ihre Romane erscheinen regelmäßig auf der New York Times-Bestsellerliste. Mit "Eine perfekte Ehe" und "Freunde. Für immer" hat sie eine große Leserschaft in Deutschland begeistert. Kimberly McCreight lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Brooklyn, New York. Mehr Informationen unter: www.kimberlymccreight.com

Leseprobe

Freunde. Für immer.

PROLOG

Du hast damit angefangen. Also bist du auf gewisse Weise auch dafür verantwortlich, wie es geendet hat. »Das ist doch lächerlich«, würdest du sagen. Und vielleicht ist es unfair, dir unter den gegebenen Umständen die Schuld zuzuschieben. Doch an dieser Stelle kann ich nichts weiter tun, als die Wahrheit zu erzählen. Wie dem auch sei – niemand hätte exakt vorhersagen können, wie sich die Dinge entwickeln. Und ganz gewiss nicht ich. All der Kummer, all die Existenzen, all das Potenzial – aus und vorbei, mit einem einzigen Wimpernschlag.

Zu viel Loyalität – das ist das eigentliche Problem. Beste Freunde sollten einem zur Seite stehen, ganz gleich, was passiert. Sie sehen über deine gelegentlich unangenehme Art und deine unschönen Verschrobenheiten hinweg und nehmen dich so, wie du bist. Das ist das Schöne an echter Freundschaft. Aber enge Freunde lassen dir womöglich zu viel durchgehen. Und was sich anfühlt wie absolute Akzeptanz,
was sich als bedingungslose Liebe tarnt, kann toxisch werden. Vor allem dann, wenn sich dein Freund in Wirklichkeit einen Komplizen wünscht, jemanden, der sein eigenes Fehlverhalten entschuldigt. Das Schlechteste aus dir herauszukitzeln, nur damit ihr gemeinsam schlecht sein könnt, ist gleichzusetzen mit Grausamkeit und hat nichts zu tun mit Wohlgesinntheit. Und mit Liebe hat es erst recht nichts zu
tun.

Nicht dass ich dich jemals für grausam gehalten hätte. Ich dachte, du wärst lustig und clever und absolut umwerfend. Gott, wie sehr ich dich geliebt habe! Nicht auf eine sexuelle Art und Weise – dafür habe ich dich viel zu sehr angebetet. Aber machen wir uns nichts vor, du hast meine Liebe nie in dieser Form erwidert. Vielleicht habe ich beschlossen, dass ich das nicht akzeptieren kann. Vielleicht ist mir klar geworden, dass es nicht wirklich Liebe war, die du mir entgegengebracht hast, ganz gleich, wie oft du deine Gefühle für mich so bezeichnetest. Mitleid, vielleicht, aber nicht Liebe. Und deshalb habe ich das Ich über das Wir gestellt. Auch wenn sich das Wir für den Moment gut anfühlte, wusste ich doch, dass es mich irgendwann zerstört.

Aber ich spreche nur für mich. Und ich werde nicht die Schuld auf mich nehmen für alles, was passiert ist. Wenn du einen Freundeskreis hast wie diesen – schön und dynamisch und smart und eigensinnig – , kann alles ausgesprochen kompliziert werden. Vor allem bei den zahllosen verworrenen Beziehungen und der langen Vorgeschichte ist es wahrscheinlich, dass die Begierde irgendwann wegbricht.
Es ist, als säße man auf einem Pulverfass, das einem früher oder später um die Ohren fliegt.

ALICE

Es war das Mädchen aus dem Kunstgeschichte-Kurs, das mir die Nachricht überbrachte. Das Mädchen mit den strähnigen braunen Haaren und dem ironischen Prinzessinnen-T-Shirt, das sehr nett ist. Und gleichzeitig sehr nervend. Arielle. Oder Erin. Oder so ähnlich. Sie sprach mich an, als wir den Seminarraum verließen. Das macht sie oft. Sucht immer nach einer Möglichkeit, in meine Clique zu kommen. Das sind wir eben am Vassar College: heiß begehrt. Selbstverständlich sehen die Leute nur unsere makellose Fassade – unsere schönen Gesichter und die angesagten Klamotten, die Art und Weise, wie wir einen Raum vereinnahmen gleich einer Flutwelle, die jeden Zentimeter für sich beansprucht.
Hast du das gehört? Ihr Atem an meinem Ohr war heiß und feucht und roch nach Minzkaugummi und Zwiebeln. Man hat einen Toten gefunden. Sie klang erschrocken, aber auch ein wenig aufgeregt. Ihre Mundwinkel zuckten.
Wovon redest du?, fragte ich. Wo?
Gleich vor dem Hauptgebäude.
Weiß man, wer er ist?
Ihr Gesicht hellte sich auf. Es gefiel ihr, diejenige zu sein, die etwas wusste. Die Insiderin. Wahrscheinlich dachte sie, sie könne auf diese Weise bei den coolen Kids einen Fuß in die Tür bekommen.
Er war nicht an unserem College. Wahrscheinlich wurde er ermordet. Eine Sekunde später gab sie zu, dass sie sich Letzteres nur ausgedacht hatte. Man geht davon aus, dass er vom Dach des Hauptgebäudes gestürzt ist. Vermutlich ein Einbrecher.
Tot. Tot. Tot. Natürlich war er tot, als sie ihn gefunden haben. Ich versuchte, tief durchzuatmen, aber es half nichts. Das hier war etwas, was wir niemals rückgängig machen konnten. Etwas, was sich nicht wieder hinbiegen ließ. Jemand war tot, und es war einzig und allein unsere Schuld.
Schon jetzt war mir klar: Es würde uns auf ewig verfolgen.

Buch Mockup Kimberly McCreight: Freunde. Für immer.

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