Tilo Eckardt: Thomas Mann ermittelt
Tilo Eckardt ist deutsch-schweizerischer Lektor, Verleger, Autor und Literaturagent. Gefährliche Betrachtungen entstand in der dortigen Autorenresidenz in unmittelbarer Nachbarschaft zu Thomas Manns ehemaligen Sommerhaus. Unheimliche Gesellschaft ist sein zweiter historischer Kriminalroman um den großen deutschen Schriftsteller. Lesen Sie die Reihe jetzt in der richtigen Reihenfolge!
Thomas Mann ermittelt: Alle Bände in der Reihenfolge
Band 2


Unheimliche Gesellschaft
Unheimliche Gesellschaft
- Verlag: Droemer HC
- Erscheinungstermin: 02.05.2025
- Lieferstatus: Lieferzeit 1-2 Tage
- ISBN: 978-3-426-56021-1
- 288 Seiten
- Verlag: Droemer eBook
- Erscheinungstermin: 02.05.2025
- Lieferstatus: Sofort per Download lieferbar
- ISBN: 978-3-426-56022-8
- 288 Seiten
Band 1



Gefährliche Betrachtungen
Gefährliche Betrachtungen
Gefährliche Betrachtungen
- Verlag: Droemer HC
- Erscheinungstermin: 04.11.2024
- Lieferstatus: Lieferzeit 1-2 Tage
- ISBN: 978-3-426-56018-1
- 304 Seiten
- Verlag: Droemer eBook
- Erscheinungstermin: 04.11.2024
- Lieferstatus: Sofort per Download lieferbar
- ISBN: 978-3-426-56019-8
- 300 Seiten
- Verlag: Droemer TB
- Erscheinungstermin: 03.11.2025
- Lieferstatus: Lieferung 03.11.2025
- ISBN: 978-3-426-56020-4
- 304 Seiten
Tilo Eckardt über die Thomas-Mann-Romane

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben, in dem der große Literat Thomas Mann die Hauptrolle spielt?
Ich bin ja nicht der erste Autor, der das unternimmt. Anders als andere, versuche ich aber nicht, Thomas Mann zu erklären, sondern Neugierde bei denen zu wecken, die ihn bisher geradezu fürchten. Mein Kriminalroman ist also eine Einladung nach dem Motto: Seht her, der Mann kann einem Spaß machen. Dabei nehme ich ihn als Persönlichkeit der Zeitgeschichte vollkommen ernst.
Wie ist die Figur des jungen Übersetzers Žydrūnas Miuleris alias Müller entstanden?
Sie ist angeregt von meinem besten Freund, ein großer Thomas Mann-Kenner und selbst Übersetzer. Das sind nach meiner Erfahrung sehr spezielle Menschen, in einer strengen Hierarchie mit Autoren lebend, eher scheu und ungeschickt im Umgang mit fast allem, außer mit Sprache. So wie Müller. Dabei sind Autoren auf sie angewiesen. So wie Mann. Im Idealfall großartige Teams. Mann & Müller eben.
Haben Sie ein besonderes Verhältnis zu Thomas Mann und seinem Werk?
Mein Verhältnis zu Thomas Mann ist das beste, das man überhaupt zu einem Schriftsteller haben kann: Ich lese ihn. Ich liebe seine Art zu schreiben und ärgere mich gleichzeitig über manches. Besonders über seine Dialoge, die meiner Meinung nach daran schuld sind, dass wörtliche Rede heutzutage immer noch mit „lachte er“ und „beharrte er“ oder „erläuterte er verständig“ kommentiert wird. Aber seine berühmten langen Sätze sind reine Musik, wie Rap-Lyrics, und komisch dazu. Und doch auch erfüllt von dem, was Thomas Mann die „traurige Verdächtigkeit des Lebens“ nennt. Mein Übersetzerfreund würde sagen: „Ach, das ist so wunderbar!“
Was hat Sie während Ihres Aufenthalts im litauischen Nida, dem Handlungsort des Romans, besonders beeindruckt?
Wie aus Einsicht und Zähigkeit Schönheit werden kann. Der Mensch hat die Nehrung erst durch Abholzung unbewohnbar gemacht, und als es keinen Ort mehr gab, an dem er vor den wandernden Sandmassen sicher war, hat er sie in einer unglaublichen Kraftanstrengung wieder bepflanzt. Jetzt ist sie ein Paradies für Flora und Fauna. Das hat die Bewohner geprägt. Die neue Gefahr heißt Russland und ist nur drei Kilometer entfernt. Aber die Menschen machen unverdrossen das Dorf für den kommenden Sommer schön.
Haben Sie vor, weitere Romane um Mann & Müller zu schreiben? Können Sie uns verraten, worum es gehen wird?
Tatsächlich habe ich Spaß an Mann & Müller und bin neugierig, unter welchen Umständen sie sich wiedersehen. Müller wird etwas von seiner Unterwürfigkeit ablegen, und das Riesenego Thomas Mann wird seinen Helfer in kniffligen Situationen schätzen lernen, auch wenn sie nie Freunde sein können. Für Thomas Mann beginnt nach drei Sommern in Nida das Exildasein, das ihn über die Schweiz und Südfrankreich nach Amerika führen wird. Ich glaube da sind ein See und Berge im Hintergrund zu sehen.