Die ultimative Herausforderung für Rechtsmediziner Dr. Fred Abel
Berlin wird von einer Reihe islamistischer Anschläge erschüttert. Ein Attentäter attackiert Menschen in Aufzügen – wiederholt, mit eskalierender Gewalt. Dabei agiert der Unbekannte so geschickt, dass keine Überwachungskamera ihn zeigt, niemand ihn beschreiben kann.
Rechtsmediziner Fred Abel obduziert mit seinem Team unter Hochdruck die Opfer der Anschläge. Können ihre Verletzungen Rückschlüsse auf den Täter geben?
Unterdessen schwebt die frühere Lebensgefährtin seines besten Freundes Lars Moewig in akuter Lebensgefahr. Marie wird Zeugin eines eiskalten Mordes, und trotz Polizeischutz entgeht sie nur um Haaresbreite einem Mordanschlag. Abel ist sich sicher, dass sich ein Maulwurf in den eigenen Reihen befindet, der immer einen Schritt voraus ist ...
Der neue spektakuläre True-Crime-Thriller
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PROLOG
Die mannshohen Kirschlorbeerbüsche, die das gesamte Grundstück zur Straßenfront hin vor neugierigen Blicken abschirmten, warfen in der Abenddämmerung lange Schatten auf den akkurat gestutzten dunkelgrünen Rasen. Aus dem hinteren Teil des Gartens war das leise Surren des automatischen Mähroboters zu hören, der dort seine Bahnen zog.
Sie hatte bewusst auf der Straße vor dem Anwesen geparkt, nur wenige Meter entfernt von dem riesigen, gusseisernen Eingangstor entfernt. Das Tor stand seltsamerweise offen. Bisher hatte er immer sehr darauf geachtet, dass während seiner Anwesenheit genauso wie während seiner Abwesenheit das Tor verschlossen blieb. Am Anfang ihrer Beziehung hatte sie ihn oft damit aufgezogen, wie penibel er darauf achtete, dass alle Türen und Tore verriegelt waren. Mittlerweile hatte sie sich an seine Vorsicht gewöhnt und mit Erstaunen das Schlüsselset von ihm entgegengenommen, das ihr nicht nur Zugang zu seinem Landhaus hier draußen, sondern auch zu seiner Villa im Grunewald gewährte. »Ein Zeichen meiner Liebe«, hatte er ihr damals ins Ohr gehaucht.
Obwohl sie sich, um möglichst wenig Geräusche zu erzeugen, langsam und bedächtig auf der etwa dreißig Meter langen, ebenfalls mit Kirschlorbeerbüschen gesäumten Kiesauffahrt dem Haupthaus näherte, knirschten die trockenen Steinchen bei jedem ihrer Schritte in der Abendstille. Leise verfluchte sie ihre schwarzen Stiefel mit den glatten Ledersohlen. Als sie hinter einer kleinen Biegung fast das mit zwei im8
posanten Löwen aus grauem Steinguss gesäumte Eingangsportal erreicht hatte, schallte ihr aufgeregtes, stakkatoartiges Stimmengewirr aus dem Haupthaus entgegen. Sie hielt abrupt inne. Im nächsten Moment war alles wieder still. Trotz des lauen Spätherbstabends fröstelte sie. Der Tonfall, der in dem Stimmengewirr mitgeschwungen hatte – sie vermochte nicht zu sagen, ob es sich um zwei oder mehr Personen handelte, die dort anscheinend verbal aneinandergeraten waren – , machte ihr Angst. Es hatte sich nach Empörung und Ärger, vielleicht aber auch nach Wut angehört, selbst wenn sie kein einziges Wort, das da lautstark gesagt oder wahrscheinlich eher geschrien worden war, verstanden hatte.
Sie sah sich um. Kein fremder Wagen parkte in der Einfahrt. Lediglich sein schwarzer Jaguar stand vor der Doppelgarage, wie immer. Die Garage nutzte er nie für seine Fahrzeuge, sie war Abstellraum für allerlei Utensilien und Zubehör für seine diversen Wassersportaktivitäten. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Nur selten empfing Ludger hier Gäste. Das Haus war sein Refugium, sein Rückzugsort vom hektischen Stadtleben. Vielleicht mache ich mich doch besser bemerkbar?, fragte sie sich. Aber gerade, als sie sich durch lautes Rufen seines Namens bemerkbar machen wollte, hielt sie erneut abrupt inne. Die massive Ebenholzhaustür mit dem großen, messingfarbenen Türklopfer in Fischform stand spaltbreit offen. Vorsichtig, Schritt für Schritt, noch behutsamer als schon zuvor, trat sie auf die Stufen des Eingangsportals zu. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht!
Sie spürte, wie ihr Herz plötzlich schneller schlug, ihre Handflächen feucht wurden. Beinahe wäre ihr der Schlüsselbund entglitten. Hilfe suchend drehte sie sich um, doch das Grundstück mit den hohen Büschen schirmte sie von der Außenwelt ab. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen und ging die vier breiten Stufen hoch. Sie blieb kurz stehen, ehe sie die schwere Eingangstür leise weiter öffnete. Für einen Moment verharrte sie an der Schwelle. Es herrschte völlige Stille im Inneren des großen Hauses. Sie trat in die mit Marmor geflieste und mit dunklem Edelholz getäfelte Diele. Die Kühle des Hauses, die sie im Sommer immer so geschätzt hatte, ließ sie jetzt noch mehr frösteln. Sie spürte, wie eine merkwürdige Nervosität von ihr Besitz ergriff. Während sie noch überlegte, ob sie sich jetzt bemerkbar machen oder leise weiter in das Innere des Hauses vordringen sollte, um dort nach dem Rechten zu sehen, krachte ein Schuss.
Sie erstarrte. Im letzten Moment konnte sie den Schrei unterdrücken, der in ihr hochstieg. Dann näherten sich Schritte. Marie drehte sich panisch in der weitläufigen Diele nach einem Versteck um.
»Der spannende True-Crime-Thriller begeistert durch Michael Tsokos’ fachkundige Einblicke in die Rechtsmedizin.«
"Hörzu" über "Zerrissen"

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»Vergeblich hofft man, dass er sich das alles nur ausgedacht hat!«
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