A Star Is Born

Vanessa Mai ist sie nicht mehr wegzudenken von Deutschlands Bühnen: Als Sängerin erreicht sie das TV-Publikum, mit Rap-Features sprengt sie Genregrenzen, als YouTube-Moderatorin zeigt sie Showtalent, in den sozialen Medien ist sie eine Werbe-Ikone. Wie hat sie es geschafft, ihre Träume gegen alle Widerstände zu verwirklichen? In ihrem Buch gibt die hochtalentierte Vollblut-Entertainerin Einblick in ihr Leben und erzählt, wie sie zu jener Stärke und Kraft gefunden hat, die sie heute auszeichnen. Sie spricht offen vom harten Aufstieg auf den deutschen Schlagerolymp, von ihren Wünschen und Ängsten, den Schattenseiten des Business und warum es sich lohnt, für die eigenen Ziele und Überzeugungen zu kämpfen.

I Do It Mai Way

Bestseller
Gebundene Ausgabe 20,00 €
E-Book 17,99 €
Taschenbuch 14,99 €

»Ich habe vieles, das mich schließlich zu der Person gemacht hat, die ich heute bin, on Mai way gelernt. Und für jeden, den meine Worte inspirieren, sei es in Songs, auf Social Media, im echten Leben oder hier, in Buchform: Das hier ist für dich!«

Vanessa Mai

Vanessa Mai

Vanessa Mai

Vanessa Mai ist Sängerin und Schauspielerin. Der musikalische Durchbruch gelang ihr als Frontfrau der Schlagerband Wolkenfrei. Seit 2016 feiert sie als genresprengende Solokünstlerin Erfolge. Die heute 30-Jährige kann auf zwei Nummer-1-Alben, sieben Alben in den Top 10, einen Echo, sieben Gold- und Platinauszeichnungen und ausverkaufte Tourneen zurückblicken. An der Seite von Axel Prahl gab sie 2020 ihr Debüt als Schauspielerin im TV. Außerdem ist sie Host der Talkshow »On Mai Way« auf YouTube und Protagonistin der mehrteiligen ARD-Dokumentation »Mai Time Is Now«.

Leseprobe

On Mai Way

WARUM ICH ÜBERHAUPT EIN BUCH SCHREIBE

Okay, räumen wir gleich mal die erste Frage aus dem Weg, die sich manche vielleicht unweigerlich gestellt haben, als sie hörten, dass ich ein Buch schreibe: Was zum Kuckuck hat eine 30-jährige Künstlerin denn schon erlebt, dass sie ein Buch damit füllen könnte? Ganz ehrlich, ich bin selbst überrascht. Aber in den 30 Jahren, die ich nun schon (oder erst?) auf diesem Erdball verbringen durfte, habe ich doch viele wichtige Lektionen, Weisheiten, Lifehacks, Erkenntnisse oder wie auch immer man jene Erfahrungen nennen mag, die uns zu dem Menschen formen, der man ist, machen dürfen, die ich mit euch auf den kommenden 200 Seiten plus teilen möchte, und ich schwöre: Es wird nicht langweilig werden!

Manche dieser Lektionen lernte ich auf die harte Tour. Andere ergaben sich unbemerkt, fast wie von selbst. Wie bei einem Welpen, der in einen Teich fällt und direkt reflexartig mit seinen ihm noch viel zu großen Pfoten zu paddeln beginnt, ohne groß darüber nachzudenken, was zur Hölle er da eigentlich macht. Einfach schwimmen. So ging’s mir auch oft. I have no idea what I’m doing, aber ich mach’s einfach mal! Manchmal spiegelten sich die Erkenntnisse nicht sofort mit dem Sprung ins kalte Wasser in meinem Hirn wider. Oft zogen sie sich über Wochen, Monate – ja eventuell sogar Jahre – hin. Manchmal dauerte der Prozess auch nur einige Minuten. Ich habe vieles, das mich schließlich zu der Person gemacht hat, die ich heute bin, on Mai way gelernt. Und die allererste Lektion oder der allererste Skill, den ich mit euch teilen will, ist, wie man auf Stühlen pennt.

Jap, damit möchte ich einsteigen. How to: ungewöhnliche Schlafpositionen mit maximalem Erholungsfaktor. Wahlweise waren das bei mir mal ein Haufen wild übereinandergeworfener Jacken und Pullis oder unbequem gebogene Holzbänke von Sitznischen in irgendwelchen Ratskellern, Kneipen und Zelten. Schon bevor ich das kleine Einmaleins draufhatte, konnte ich die Geometrie von gekrümmten Sitzflächen, die Winkel von Armlehnen und die Belastbarkeit von Stoffpolsterungen so berechnen, dass sich mein Körper perfekt an sie anpasste. Meine Gutenachtgeschichten waren laute Musik, Zigarettenrauch und das Gelächter der Stammtische, die mir bei etwa 100 Dezibel ins Ohr plärrten und mich zufrieden lächelnd in den Schlaf summten. Aufgewacht bin ich tatsächlich immer erst dann, wenn mein Vater seine Gitarre beiseitestellte und das Mikrofon abgedreht wurde. Dann wusste ich, dass es jetzt Zeit war, nach Hause zu gehen. Meistens war das so um zwei Uhr morgens – so lang durfte kein anderes Kind wach bleiben, das ich kannte! Es machte mich irgendwie besonders. Ein Gefühl, das ich wohl bis heute suche.

Was ich mit diesem ersten Skill ausdrücken will: Das »normale« Leben kannte ich von frühester Jugend an nicht so richtig. Ich war an den Wochenenden nicht beim Geburtstag irgendwelcher Freund* innen im Schwimmbad oder Zoo eingeladen. Ich wartete stattdessen bei meinem Papa und seiner Band hinter der Bühne, und um 22 Uhr, wenn »Rolling on the River« angespielt wurde, trat ich zu ihnen ins Licht der Scheinwerfer oder Kupferpendelleuchten, um die Band mit meinem Tamburin zu begleiten. Während Gleichaltrige rumtollten, Bumbum-Eis schleckten und Kränze aus Gänseblümchen und Löwenzahn flochten, mimte ich den kleinen Secret Act, dem die begeisterten Partygäst* innen gerne fünf Euro zusteckten – für mich eine unglaubliche Gage! Das war genauso viel, wie die Zahnfee brachte!

Aber noch besser als das Trinkgeld war die Aufmerksamkeit. Die Möglichkeit, den Leuten eine Show zu bieten. In diesen Momenten konnte ich vollkommen ich selbst sein. Ich spielte so lange, bis ich buchstäblich von der Bühne kippte und wieder auf den fleckigen Sitzpolstern irgendeiner Kneipengarnitur, eines Hotelsofas oder auf meinem Jackenhaufen am Rande eines Festzeltes weg schlummerte. Und ich habe es geliebt! Alles daran!

Mein Vater verdiente sein Geld als Musiker, seit er 16 war. Damals, als er noch in Rijeka, Kroatien, lebte. Groß aufgestellte Bands mit unterschiedlichsten Instrumenten wie Keyboard, Akkordeon, Schlagzeug, Bass, Gitarren – ach egal, Hauptsache, es kommt ein Ton heraus – waren damals fester Bestandteil des Unterhaltungsprogramms von Kneipen, Hotels, Festen und Festivals. Sie sangen von der Sonne, dem süßen Leben und dem Sturm und Drang ihrer Jugend, die sie in vollen Zügen ausschöpften, als wäre das Gold ihrer besten Jahre für immer vor der Patina der verstreichenden Zeit geschützt. Wenn sie die Instrumente am Ende des Abends beiseitestellten, tranken sie noch zusammen einen Rakija auf die Liebe, bis es am nächsten Tag wieder ein neues Publikum in einer fremden Stadt zu verzaubern galt, ob mit der eigenen Musik oder der von lokalen Größen wie Oliver Dragojević.

Ich verstehe, warum es meinem Vater schwergefallen sein muss, nach Deutschland zu ziehen und einen »normalen« Job anzunehmen. Aber schließlich war ein Kind, ich, auf dem Weg, und schuld daran war nicht nur der Bossanova gewesen, sondern er selbst. Es galt nun Verantwortung zu übernehmen. Und das ging bei ihm nicht, ohne Opfer zu bringen. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt.

Ich habe nie das Gefühl gehabt, nicht gewollt gewesen zu sein. Das hätte mein Vater auch nie gesagt. Er betonte stets, dass ich für ihn immer ein Geschenk gewesen bin. Das Beste, die Süßeste, die Schönste – bla, bla, ihr wisst ja, was Eltern so sagen. Aber ich weiß, dass die Süße meiner Geburt trotzdem eine gewisse Bitterkeit begleitet haben muss, denn mit ihr musste mein Vater gleich zwei Dinge aufgeben: den Traum vom Musikerleben – das richtige Musikerleben, nicht das als Covermusiker – und sein Heimatland. Das kalte Deutschland, das war nie der große Traum meines stolzen kroatischen Vaters gewesen. Wer weiß: Vielleicht liegt darin ja die Wurzel meines Ehrgeizes. Meines Bedürfnisses nach Lob, nach Aufmerksamkeit. Die Anziehung der Bühne. Der unbedingte Wille, »es zu schaffen«. Irgendwie muss sich dieses Opfer meines Vaters doch gelohnt haben! Wenn schon nicht für ihn, dann wenigstens für mich.

Tja, wurde jetzt doch ziemlich schnell recht deep, wenn man bedenkt, dass es bei meinem ersten Skill lediglich darum ging, wie man es sich auf einer Sitzfläche von 56 mal 43 Zentimetern gemütlich machen kann. Aber oft sitzt auf, neben oder in einem so viel mehr mit auf dem Stuhl, als man von außen gleich erkennen mag. Das gilt umso mehr, wenn der Stuhl ein Thron ist oder er, sagen wir, auf einem Podest oder einer Bühne steht. Oder wenn es gar kein Stuhl ist, sondern nur ein großer Jackenhaufen.

Buch Mockup Vanessa Mai: I Do It Mai Way

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