
Auf Leben und Tod im geteilten Berlin
1989 – Schicksalsjahr für Europa. Eine neue Seuche macht sich breit, die Welt im Osten verändert sich rasant. Journalistin Allie Burns, inzwischen Mitte Dreißig und Leitende Redakteurin in Manchester, ist entschlossen, den Kranken und Ausgestoßenen der Gesellschaft eine Stimme zu geben. Als sie der Wahrheit immer näher kommt, findet sie sich hinter dem Eisernen Vorhang wieder: in Ostberlin am Rande der Revolution. Der dunkle Kern ihrer Story ist schockierender, als sie es sich je vorgestellt hat. Und um sie zu erzählen, muss Allie ihre Freiheit und ihr Leben riskieren ...


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Zur Leseprobe (PDF)Val McDermid im Interview

Wo knüpft Ihr neuer Roman 1989 an das erste Buch der Reihe, 1979, an?
1989 war ein hartes Jahr für Schottland, und für den Rest der Welt. Der Flugzeugabsturz auf Lockerbie, die Fußballkatastrophe im Hillsborough-Stadion, der Medienkrieg zwischen Murdoch und Maxwell - und im Hintergrund brodelte die AIDS-Krise. Als Journalistin hat Allie Burns bei all diesen Ereignissen einen Platz in der ersten Reihe. Dann gibt es Mord, ein Geheimnis und Chaos im Hintergrund, und Allie muss sich ihren Weg durch all das bahnen.
Wie nah dran waren Sie selbst bei diesen Ereignissen?
Ich war in der Nacht, als es passierte, in Lockerbie. Ich bekam den Anruf kurz nach sieben, setzte mich ins Auto und fuhr dorthin - es war mein Revier. Diese Erfahrung werde ich nie vergessen. Und dasselbe gilt für Hillsborough. Ich war innerhalb von 45 Minuten vor Ort. In diese Geschehnisse musste ich mich zurückversetzen, ohne sie zu bewerten.
Wo recherchiert man über den damaligen Zeitgeist?
Einer der wichtigsten Punkte, an denen ich wichtiges Material finde, ist die Durchsicht der damaligen Zeitungen, weil man so die Geschichten erfährt, über die die Leute beim Abendessen in der Kneipe gesprochen haben, im Gegensatz zu den großen Erzählungen der Geschichte. Und man findet auch die Details. Man sieht sich die Anzeigen an: Was trugen die Leute? Wie viel kostete ein Sofa? Wie viel kostete ein Pint Lagerbier? All diese Dinge.
Ihr ehemaliger Beruf, der Journalismus steht im Fokus der Reihe. Wie ist es dazu gekommen?
Ich dachte, dass es eine Möglichkeit geben muss, 40 Jahre Arbeit mit Worten zu nutzen. Also dachte ich mir, ich schreibe eine Reihe, die im Jahr 2019 endet - dem letzten Jahr des normalen Lebens -, aber in Zehnjahressprüngen zurückgeht. Ich kam bei 1979 an, und das schien mir ein guter Ort zu sein, um aufzuhören, denn 1969 wäre Allie Burns 14 Jahre alt gewesen, was ein bisschen jung ist, um in Mordfällen zu ermitteln.
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Val McDermid über »1979«

Wie ist 1979 entstanden?
»Ich hatte seit einiger Zeit die vage Idee, ein Quintett von Romanen zu schreiben, die in einem Zeitraum von 41 Jahren spielen. Im Abstand von 10 Jahren, mit den gleichen Protagonisten, die aber nicht unbedingt immer den gleichen Job machen. Und ich dachte, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Der nächste Roman wird 1989 sein, und so weiter... bis wir im Jahr 2019 angekommen sind.«
1979 war ein zudem markanter Winter - was hat sich abgespielt?
»Unbeerdigte Leichen in den Leichenhallen, die Straßen voller Müll, 3-Tage-Woche, Streiks, das schottische Referendum zur Dezentralisierung und Margret Thatchers Machtübernahme im Jahr 1979. Es war ein turbulentes Jahr, und ich dachte, das wäre ein interessanter Hintergrund. Wie meine Hauptfigur Allie Burns habe auch ich damals als Journalistin in Glasgow gearbeitet.«
1979 - Jägerin und Gejagte

