Daniel Moßbrucker
Wenn gutmeinende aber übervorsichtige Eltern ihre kleinen Kinder auf Spielplätzen vor jedem Straucheln, jedem Sturz bewahren wollen, wenn sie jugendlichen Kinder noch zur Schule, die Abiturienten zur Immatrikulation begleiten, dann leisten sie ihnen einen Bärendienst: Die Jungen und Mädchen entwickeln zu wenig Selbstbewusstsein und Sicherheit.
Der preisgekrönte Lehrer Felix Nattermann beklagt das mangelnde Selbstvertrauen seiner Schüler. Er sieht, dass es ihnen an Situationen mangelt, in denen sie wachsen können. Die Schüler sind entweder in der Schule, zu Hause vor dem TV oder Computer oder in Vereinen, wo es eine Aufsicht und ein Programm gibt. Dies führt dazu, dass aus unsicheren Kindern unreife Erwachsene werden, die keine Entscheidung treffen können.
Nattermann plädiert, die Kinder frühzeitig loszulassen und darauf zu vertrauen, dass sie die Herausforderungen bewältigen werden. Er gibt zahlreiche Beispiele, wie man seinem Kind mehr Verantwortung überlassen kann, damit nicht die Ängste der Eltern einer guten Erziehung im Wege stehen.