Tage wie Salzwasser

Sita Maria Frey im Interview

Liebe Sita, kannst Du uns etwas über die Geschichte von „Tage wie Salzwasser“ erzählen? 

SF: „Tage wie Salzwasser“ erzählt die Geschichte von zwei Frauen, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen und aufbrechen, um nach Sizilien zu reisen. Dabei finden sie in der anderen Frau eine unerwartete Verbündete.

Was genau verbindet die beiden Frauen? 

 SF: Auf den ersten Blick nichts. Altanta und Enza sind in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich. Atlanta ist Mathematikerin, sie lebt in Frankfurt in einer festen Partnerschaft und ist durch und durch strukturiert. Doch als sie ungewollt schwanger wird und ihr Freund sie verlässt, gerät sie in einen Konflikt mit sich selbst. Sie zweifelt, ob sie die Mutterrolle überhaupt annehmen kann. Enza hingegen ist eine Einzelgängerin. Sie fürchtet sich vor großen Menschenmassen und fährt am liebsten allein mit ihrem Rennrad durch den Taunus. Und sie hat eine sehr enge Beziehung zu ihrer Mutter. Dann erfährt sie, dass diese unheilbar krank ist. Für Enza bricht eine Welt zusammen. 

Was passiert während der Reise? 

SF:  Am Anfang steht wohl eher der Fluchtgedanke, nicht die Reise. Das kennst Du ja sicher, dass man wegrennen möchte, wenn es einem nicht gut geht. Aber Probleme sind leider wie ein Gepäckstück, das man nicht ablegen kann. Sie kommen immer mit. In diesem Sinne wird der Roadtrip für Enza und Atlanta auch mehr als nur eine Reise von einem Ort zum anderen. Die beiden Frauen durchqueren zwar Deutschland, Frankreich und Italien, aber vor allem ihre inneren Welten, weil es der Weg ist, der uns verändert, und nicht das Ziel.  

Das klingt berührend. Vielen Dank, dass Du uns einen Einblick in „Tage wie Salzwasser“ gegeben hast!