Schule neu gedacht - Die Vision vom digitalen Lernen

»Digitale Bildung – das ist mehr als die Ausstattung unserer Schulen mit Hardware!«, stellt Daniel Jung fest und fordert: »Wir brauchen engagierte und sachkundige Pädagogen und neue didaktische Konzepte, um aus analogen Klassenzimmern digitale Lernorte zu machen!« Daniel Jung, Deutschlands erfolgreichster Mathe-Youtuber, weiß wovon er redet. Mit seinem Kanal Mathe by Daniel Jung  bringt er Schülerinnen und Schülern über Tutorials Mathe bei und zeigt, wie Bildung abseits der üblichen Wege erfolgen kann.

In seinem Buch beschreibt er, wie aus analogen Klassenzimmern digitale Lernorte werden. Das Allheilmittel sind nicht Tablets und Computer. Sondern engagierte Pädagogen, die die Kreativität fördern, die keine Angst haben vor Nugget-Learning, Bite-sized Learning und Mikrolearning und wissen, dass in der digitalisierten Welt Soft Skills wie emotionale Intelligenz, Kommunikationsvermögen und Empathie unverzichtbar sind. 

»Daniel Jung ist der Rockstar der Mathematik!«

FAZ

 

»Daniel Jung ist ein absoluter Vorreiter in Sachen digitaler Bildung. Dieses Buch zeigt seinen ungeheuren Erfahrungsschatz aus 10 Jahren Arbeit mit neuen Lehr-Formaten. «

Prof. Dr. Christoph Hienerth, Otto Beisheim School of Management

Daniel Jung
Leseprobe

Let's rock education

Seit ich in die Schule gehe, erkläre ich anderen Mathe. Damals kamen meine Mitschüler morgens vor der Stunde zu mir und ließen sich ihre Hausaufgaben korrigieren. Viel später gründete ich ein kleines Nachhilfeunternehmen für Schüler und Studenten. Das war parallel zum Studium, ich hatte mich an der Universität eingeschrieben und bereits die ersten Semester hinter mir. Als Studienfächer hatte ich Mathe gewählt und Sport, meine zweite Leidenschaft. Seit meiner Kindheit spiele ich Tennis im Remscheider SV. In meinem Heimatverein leitete ich neben dem Studium auch Tenniscamps, in denen ich bis zu 45 Kids im Alter von 5 bis 18 Jahren betreute. Ich war und bin also auch in der Offline-Welt unterwegs. Und ich hoffe, dass mir der Sport geholfen hat, mich nicht zu einem digitalen Nerd zu entwickeln.

Ich lernte für die Uni, während ich in meinem Nachhilfeunternehmen fortsetzte, was mir schon in der Schule Spaß gemacht hatte, und mein Wissen so gut ich konnte an andere weitergab. Allerdings waren die Vorlesungen, in denen Professoren in kürzester Zeit endlose Tafelbilder vollschrieben, nicht immer der pure Mathegenuss für mich. Schon gar nicht montags morgens um acht. Deshalb recherchierte ich hin und wieder im Internet nach Mathe-Inhalten. Eines Tages entdeckte ich beim Surfen Vorlesungen, die Mathematik-Professoren am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und in Stanford hielten. Sie hatten das, was sie den wenigen privilegierten Studierenden an ihren Elite-Universitäten beibrachten, einfach auf Youtube hochgeladen. Der Videokanal war damals noch ziemlich jung – er wurde im Jahr 2005 gegründet und 2006 von Google gekauft. Die Universität Stanford ist dem Kanal bereits 2006 beigetreten, das MIT 2009 – was die beiden Universitäten da machten, war ziemlich ungewöhnlich. Das MIT und Stanford, die zu den renommiertesten US-amerikanischen Einrichtungen gehören, ließen mich kostenlos an den Vorlesungen berühmter Professoren teilnehmen! Man kann sich ungefähr vorstellen, was das bedeutete, wenn man weiß, wie viel Geld die Studierenden vor Ort in ihr Studium am College investieren und mit welchen Krediten sich viele dafür verschulden müssen.

Knapp zwei Jahre später gründete ein Professor für künstliche Intelligenz aus Stanford Udacity, einen Online-Streamingdienst für Universitätskurse, ein Jahr später zogen zwei Informatikprofessoren von Stanford mit Coursera nach. So entstanden die beiden namhaftesten Online-Universitäten der Welt. Die ersten Partner: Stanford und das MIT. Aber das ahnte ich damals natürlich noch nicht. Ich war einfach nur begeistert über das kostenlose Studienangebot. Und darüber, dass amerikanische Professoren kein Problem damit hatten, auch als Youtuber aktiv zu sein.

Das Beste an den gestreamten Vorlesungen war: Ich konnte selbst entscheiden, wann und wo ich mir den Stoff zu Gemüte führte. Am liebsten sonntagabends auf der Couch. Ich weiß nicht genau, warum, aber für mich erhöhte das den Spaßfaktor enorm. Vielleicht war es nicht nur die Couch. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht gezwungen war, dem Tempo des Professors zu folgen, sondern das Video anhalten und zurücklaufen lassen konnte, wenn ich etwas nicht verstanden hatte. Oder mir zwischendurch etwas zu essen holen, falls ich Hunger bekam. Statt 90 Minuten Druckbetankung konnte ich alles schön in Ruhe aufnehmen.

Die Videos von Stanford und MIT erinnerten mich ein bisschen an die Sendung Telekolleg, die ich während meiner Schulzeit oft schaute. Vielleicht zeichnete sich hier schon meine Affinität zu Lernvideos ab ... Seit 1967 gab es dieses Angebot des öffentlichen Rundfunks. Im Telekolleg erklärten Lehrer vor laufender Kamera Unterrichtsstoff, die Sendungen wurden dann im Fernsehprogramm ausgestrahlt. Dazu gab es schriftliches Lehrmaterial und regelmäßige Unterrichtsstunden vor Ort, die es Erwachsenen ermöglichten, die Mittlere Reife oder das Fachabitur nachzuholen. Das Telekolleg war also eine Mischung aus Selbststudium und Präsenzunterricht. Mit dem einen Unterschied, dass man die Fernsehsendungen nicht an jedem beliebigen Ort und zu jeder beliebigen Uhrzeit anschauen konnte, und dass man sie nicht anhalten und zurückspulen konnte (es sei denn, man hatte einen Videorekorder – die in Europa allerdings erst in den 1980er-Jahren aufkamen).

Ich fand die Youtube-Vorlesungen sensationell. Ich merkte, dass ich im Internet nur lange genug suchen musste, um ein Problem zu verstehen. Wenn ich auf einen Professor oder Lehrer stieß, dessen Erklärungen mir nicht zusagten, suchte ich mir ein anderes Video zum selben Problem. Mit Glück fand ich eins.

Das galt natürlich auch umgekehrt. Die Professoren, die am MIT und in Stanford unterrichteten, erreichten auf einmal mich, Daniel Jung aus Remscheid. Und das, ohne mir je begegnet zu sein. Die Zahl der Studierenden, mit denen sie ihr Wissen teilten, wuchs exponentiell von ein paar Hundert im Semester auf eine unüberschaubar große Menge. Sie erreichten nicht mehr nur die, die sich auf dem Campus ihrer Universität aufhielten, sondern Menschen in der ganzen Welt.

Da ich selbst als Nachhilfelehrer aktiv war, dachte ich: Wie wäre es, wenn ich das genauso mache? Wenn ich das, was ich meinen Nachhilfeschülern und -studenten erkläre, in Videos zur Verfügung stelle? Bei diesem Gedanken machte es in meinem Kopf »Peng!«. Ich dachte: Videolernen – das wird die Bildung revolutionieren.

 

 

Let's rock education - Deutschlands erfolgreichster Mathe-Youtuber

Das Sachbuch zur Diskussion über den Digitalen Bildungs-Pakt: Daniel Jung, der „Rockstar der Mathematik“ (FAZ) kritisiert die Politik und fordert eine digitale Lern-Revolution – allein Computer in der Schule reichen nicht! Auf die Pädagogen und die Pädagogik kommt es an!
Daniel Jung fordert: „Wir brauchen neue didaktische Konzepte, um aus analogen Klassenzimmern digitale Lernorte zu machen!“ Seit Jahren macht er mit seinen erfolgreichen Youtube-Tutorials vor, wie Bildung heute aussehen muss – und sein Erfolg gibt ihm Recht. In seinem Buch entwirft er Konzepte für eine digitale Lern-Revolution. Sein Credo: Individuelles Lernen statt standardisierter Bildung. Beispiele dafür gibt es genug, Daniel Jung stellt sie vor.
Vor allem aber macht er deutlich, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, sie umzusetzen. Denn wir müssen unsere Kinder umfassend auf die Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz vorbereiten – sonst verspielen wir unseren Wohlstand und unsere wirtschaftliche Zukunft.
Daniel Jungs Youtube-Kanal Mathe by Daniel Jung umfasst 2300 Mathe-Tutorials, die von 500.000 Abonnenten mehr als 160.000 Millionen Mal aufgerufen wurden.
Damit ist Daniel Jung „einer der beliebtesten Youtube-Mathelehrer Deutschlands“ (Süddeutsche Zeitung). Mit seinem Aufruf zur digitalen Bildungs-Revolution erweitert er die Diskussion um die aktuelle Bildungs-Politik des Bildungs-Experten Jürgen Kaube ("Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?") und des Kinder- und Jugend-Psychiaters Michael Winterhoff ("Deutschland verdummt") um den Aspekt der digitalen Bildung.

Gebundene Ausgabe 20,00 €
E-Book 16,99 €