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Jane Austen-Nostalgie trifft auf Bridgerton: Die Britin Sophie Irwin erzählt von rauschenden Ballnächten im London zur Regency Zeit

In ihrem Debütroman »Wie man sich einen Lord angelt« lässt Sophie Irwin uns eintauchen ins romantische London der Regency-Zeit. Hier treffen Jane-Austen-Nostalgie auf die Netflix-Serie »Bridgerton« und verschmelzen zu einem aufregenden historischen Liebesroman: Voller Geldsorgen begibt sich Kitty Talbot auf der Suche nach dem perfekten Ehekandidaten nach London. Auf den Bällen der vornehmen Gesellschaft erliegt schon bald ein reicher Junggeselle ihrem Charme, doch sein Bruder scheint Kittys Spiel zu durchschauen ... Romantisch, historisch und doch erfrischend zeitgemäß erzählt die Britin Sophie Irwin von großen Gefühlen und rauschenden Ballnächten und macht sie so zu unserer Autorin des Monats Juni.

Sophie Irwin steht vor einer Hecke und lächelt in die Kamera

Sophie Irwin wuchs in Dorset auf, bevor sie zum Studium nach London ging. Sie arbeitete mehrere Jahre als Lektorin in einem großen UK-Verlag und machte sie sich schließlich als Lektorin selbständig. In ihrem Buch »Wie man sich einen Lord angelt« nimmt sie uns mit nach London in die aufregende Regency Zeit. Über die Entstehung ihres Romans erzählt sie: 

»Für mich sind romantische Komödien die besten Bücher überhaupt. Ich habe »A Lady’s Guide« in einem Jahr geschrieben, das für uns alle sehr schwierig und unsicher war, um mir selbst ein wenig Freude zu bereiten, und das würde ich gerne weitergeben.«

Auch wenn die Pandemie ihr erst den den nötigen Mut gab und die nötige Zeit schaffte, ihre Idee umzusetzen, so schlummert die Geschichte schon viel länger in der Autorin: Die betörende Regency Zeit voller Glanz, Kleider, Drama und Tänze fasziniert Sophie Irwin und macht diese Zeit ihrer Meinung nach zum glanzvollsten und prächtigsten Setting.

»Sie sitzt in den verblassenden Jahren der gregorianischen Ära und ein paar Jahrzehnte vor dem Aufkommen der viktorianischen Zeit – mit einer Hand hält sie an den Traditionen der Vergangenheit fest und mit der anderen Hand greift sie zur Moderne. [...] Ich konnte den Lady‘s Guide zu keiner anderen Zeit spielen lassen.«

Die Spannung zwischen den vielen Privilegien des Wohlstands, die jedoch gleichzeitig durch Regeln aus Ehre Pflicht und Etikette gebunden sind, sorgen für einen Kontrast, der auch uns heute noch fasziniert. 

So fühlt sich auch die Protagonistin Kitty Talbot im Roman hin- und hergerissen. Denn Kitty ist jung, hübsch und clever – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Als ihr Verlobter sie sitzen lässt, stehen Kitty und ihre vier Schwestern vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. 

Also wagt Kitty sich für ihre Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern. Eigentlich wäre Lord Radcliffe ein wunderbar ebenbürtiger Gegner für Kitty – hätte die Liebe nicht längst ihre eigenen Pläne …

Wenn man Sophie Irwin übrigens danach fragt, was sie am liebsten aus der Regency Zeit wieder aufleben lassen würde, muss die Autorin nicht lange überlegen: 

»Die Partys! Die Bälle klingen so unglaublich üppig und nach so viel Spaß, wenn jeder zusammen tanzt. Das galt auch, wenn man nicht reich war – jeder lernte zumindest die Volkstänze und kam regelmäßig im Kerzenlicht zusammen, um diese voller Energie zusammen zu tanzen. Das muss großartig gewesen sein!« 

Höchste Zeit also, das Parkett zu räumen und Kitty die Bühne zu überlassen. Mit ihrem Charme und Witz konnte sie uns schon lange um den Finger wickeln und auch der Adel sollte sich besser gefasst machen! 

 

Taschenbuch 12,99 €
E-Book 9,99 €