Savoir-vivre trifft Mord: Warum wir Frankreich-Krimis lieben

Warum greifen wir so gerne zu Krimis, die in der Bretagne, der Provence oder im Périgord spielen? Die Antwort liegt in der Eskapismus-Formel.

Ein guter Frankreich-Krimi ist immer auch ein Reiseführer. Während du auf dem Sofa liegst, spazierst du gedanklich über den Wochenmarkt von Nizza oder blickst auf die rauen Klippen des Finistère.

Dabei spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle, die wir in unseren Bestsellern bei Droemer Knaur immer wieder finden:

1. Der kulinarische Faktor: In kaum einem anderen Genre wird so viel und so gut gegessen. Der Kommissar, der den Fall bei einem Glas Rotwein und Coq au Vin löst, ist fast schon ein Archetyp.

2. Der Kontrast: Der Schrecken des Mordes wirkt vor der Kulisse eines sonnendurchfluteten Weinbergs umso intensiver.

Ein Frankreich-Krimi (oft auch als "Urlaubskrimi" bezeichnet) zeichnet sich durch die starke Einbindung der regionalen Atmosphäre, kulinarischer Genüsse und der französischen Lebensart ("Savoir-vivre") in die Kriminalhandlung aus.

Oft stehen eigenwillige Ermittler*innen im Fokus, die lokale Traditionen ebenso schätzen wie die Aufklärung des Falles. Das Genre reicht vom gemütlichen "Cozy Crime" bis zum düsteren "Roman Noir".

Wer an die Provence denkt, kommt an Pierre Martin nicht vorbei. Für das urbane, nostalgische Paris hingegen hat unser Autor Alec Lépic mit Kommissar Lacroix den Maßstab gesetzt.

Frankreich-Krimis sind so divers wie das Land selbst. Um dir die Orientierung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Regionen und ihre krimi-spezifischen Eigenheiten zusammengefasst.

Hier ist das Wetter oft so unberechenbar wie die Mörder.

Bretagne-Krimis leben von der mystischen Stimmung, alten keltischen Legenden und der verschlossenen, aber herzlichen Art der Breton*innen.

• Der Vibe: Wind, Gezeiten, Austern und dunkle Familiengeheimnisse.

Hier treffen Jetset und Dorfleben aufeinander.

Diese Krimis sind oft leichter, "sonniger" und fallen häufig in die Kategorie Cozy Crime.

• Der Vibe: Zikaden, Roséwein, Boule-Spiele und Intrigen unter der Sonne.

• Unser Buchtipp: Die Monsieur-le-Comte-Serie und die Ein Fall für Isabelle Bonnet-Serie von Pierre Martin sowie die Reihe um die Lavendel Morde von Carine Bernard.

Weg vom Urlaubskrimi, hin zum "Polar" (Roman policier). Pariser Krimis sind oft schneller, härter und politischer. Hier geht es nicht um die schöne Landschaft, sondern um den Asphalt der Großstadt.

• Der Vibe: Metro-Stationen, verregnete Boulevards, Korruption und schnelle Action.

• Unser Buchtipp: Pariser Enthüllungen von Stefan Böhm, die Krimis um Kommissar Lacroix von Alec Lépic und Das geheime Bildnis von Ellery Lloyd, das zwar nur zum Teil in Paris spielt, das wir euch jedoch nicht vorenthalten wollen.

Der Provence-Krimi hat sich längst zu einem eigenständigen Subgenre innerhalb der Kriminalliteratur entwickelt. Er verbindet klassische Whodunit-Elemente mit dem starken Bedürfnis nach Eskapismus. Bei Droemer Knaur verstehen wir dieses Genre nicht nur als Spannungsliteratur, sondern als literarische Reisebegleitung.

Diese Mischung macht den Reiz aus: Während im "Roman Noir" die gesellschaftliche Dunkelheit dominiert, steht beim Provence-Krimi das Lösen des Rätsels vor der Kulisse des "schönen Lebens" im Vordergrund.

Der Markt für Regionalkrimis boomt. Doch bei Droemer Knaur achten wir darauf, dass ein Buch mehr ist als nur eine Ansammlung von Urlaubsklischees. Ein exzellenter Frankreich-Krimi muss auch ohne den lokalen Wein funktionieren – der Plot muss sitzen, die Figuren müssen psychologische Tiefe haben.

Wir glauben: Die besten Frankreich-Krimis sind die, bei denen du am Ende nicht nur den Mörder kennst, sondern auch das Gefühl hast, ein Stück französischer Seele verstanden zu haben.