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Val McDermid ist zurück: Auf der Jagd nach Geschichten wird eine junge Journalistin selbst zur Gejagten

Val McDermid weiß, wovon sie schreibt, denn Ende der 1970er Jahre war sie auch Journalistin. Jetzt erweckt sie den Newsroom von damals zum Leben mit ihrer neuen Reihe um die junge Journalistin Allie Burns. In einer sexistischen Branche kämpft sie darum, ernst genommen zu werden und hängt sich an den Steuerbetrug Fall eines Kollegen – bis dieser stirbt und Allie in einen Strudel aus Korruption und Terror stürzt.

Das Cover von Val McDermids neuem Buch 1979 vor dem Hintergrund einer schottischen Landschaft

Val McDermid gilt als die Queen of Crime Schottlands und auch ihre neue Reihe führt nach Glasgow. Diesmal ins Jahr 1979, in dem das Land von Schneestürmen, Stromausfällen, Streiks und ungeklärten Todesfällen geplagt wird. Für die junge Journalistin Allie Burns sind schlechte Nachrichten jedoch die einzige Chance, über etwas anderes als Frauenthemen zu berichten. Sie tut sich mit ihrem Kollegen Danny Sullivan zusammen, und vom ersten Artikel an machen die beiden sich Feinde – bis Danny eines Tages tot in seiner Wohnung liegt. Allie nimmt das ein Leben lang persönlich und schmiedet einen ersten Plan, der sie mitten ins Netz der Dunkelheit führt ...

Val McDermid verknüpft geschickt klassische Krimi Elemente mit Zeitgeschichte zu einem einzigartigen Konzept. Jeder Band der fünfbändigen Reihe erzählt ein Jahrzehnt schottischer Geschichte und Allie Burns Entwicklung, die in den Folgebänden 1989, 1999, 2009 und 2019 nicht nur älter und kluger, sondern auch gefährlicher wird: Eine Investigativjournalistin, vor der kein Geheimnis sicher ist.

4 Fragen an Val McDermid zum Reihenauftakt

Wie ist 1979 entstanden?

Ich hatte seit einiger Zeit die vage Idee, ein Quintett von Romanen zu schreiben, die in einem Zeitraum von 41 Jahren spielen. Im Abstand von 10 Jahren, mit den gleichen Protagonisten, die aber nicht unbedingt immer den gleichen Job machen. Und ich dachte, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Der nächste Roman wird 1989 sein, und so weiter... bis wir im Jahr 2019 angekommen sind.

1979 war ein zudem markanter Winter - was hat sich abgespielt?

Unbeerdigte Leichen in den Leichenhallen, die Straßen voller Müll, 3-Tage-Woche, Streiks, das schottische Referendum zur Dezentralisierung und Margret Thatchers Machtübernahme im Jahr 1979. Es war ein turbulentes Jahr, und ich dachte, das wäre ein interessanter Hintergrund. Wie meine Hauptfigur Allie Burns habe auch ich damals als Journalistin in Glasgow gearbeitet.

Wie haben Sie zu 1979 recherchiert?

Ich habe u.a. im Archiv der Nationalbibliothek die Zeitungen aus dieser Zeit gelesen. Dort stehen die Geschichten, die die Leute interessierten. Man erfährt, wie die Leute lebten, was im Kino zu sehen war, was im Fernsehen lief, wie viel ein Bier gekostet hat, wie die Möbel aussahen, was die Leute anhatten – zum Beispiel auch ich selber. Das war zum Schreien komisch!

Sie engagieren sich für viele Themen, wie z.B. die schottische Unabhängigkeit, Gewalt gegen Frauen, Obdachlosigkeit, Feminismus. Beeinflusst das Ihr Schreiben?

Nun, jeder Autor schreibt über die Dinge, die ihn interessieren. Dinge, die ihm wichtig sind, und Dinge, an die er glaubt. Und so ist es auch bei mir. Einiges von dem, was mir am Herzen liegt, findet seinen Weg in die Bücher, aber ich möchte auf keinen Fall mit erhobenem Zeigefinger daherkommen!

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